Tag des Gesundheitsamtes 2025: Klimawandel als Herausforderung für Krankenhäuser in Hessen

19.03.2025

Anlässlich des Tages des Gesundheitsamtes am 19. März 2025, der in diesem Jahr unter dem Motto „Klimawandel und Gesundheit“ steht, weist die Hessische Krankenhausgesellschaft (HKG) auf die zunehmenden Herausforderungen für Krankenhäuser im Zuge klimatischer Veränderungen hin.

Klimabedingte Belastungen erfordern gezielte Anpassungen:

„Hitzewellen, Unwetter und Luftqualität wirken sich direkt auf die Gesundheit der Bevölkerung und damit auf die Versorgungslage in den Kliniken aus“, erklärt Prof. Dr. med. Steffen Gramminger, Geschäftsführender Direktor der HKG. „Unsere Mitgliedshäuser verzeichnen bis heute eine steigende Zahl hitzebedingter Aufnahmen, insbesondere bei älteren und chronisch kranken Menschen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden im Sommer 2023 bundesweit rund 3.200 hitzebedingte Sterbefälle registriert – rund 85 Prozent davon betrafen Menschen ab 75 Jahren. Diese Zahl unterstreicht die gesundheitlichen Risiken, die insbesondere vulnerable Gruppen treffen und die auch in den Kliniken spürbar sind. Deshalb braucht es gezielte Investitionen in bauliche, technische und organisatorische Maßnahmen – von Hitzeschutzplänen bis hin zu digitalem Frühwarnmanagement.“

Der jährlich neu aufgelegte Hessische Aktionsplan (HHAP) wurde zuletzt im Juni 2024 vom Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) veröffentlicht. Er benennt explizit Gesundheitseinrichtungen – darunter auch Krankenhäuser – als zentrale Akteure im Hitzeschutz. In einer der letzten Sitzungen wurde festgelegt, dass der Fokus künftig verstärkt auf Unterstützungsangebote für Kommunen gelegt werden soll. Dazu gehören unter anderem Schulungsangebote der Bundesärztekammer (BÄK) und der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen, die erweitert werden könnten.

Die HKG begrüßt diese Entwicklungen und plädiert für eine enge Verzahnung von stationärer Versorgung, öffentlichem Gesundheitsdienst und kommunalen Akteuren.

Ein hilfreiches Instrument zur kommunalen Sensibilisierung ist die Broschüre „8 gute Gründe für einen kommunalen Hitzeaktionsplan – Argumentationshilfe für die kommunale Arbeit“ der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAGE), die gemeinsam mit dem Fachzentrum Klimawandel und Anpassung im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) sowie dem HMFG entwickelt wurde.

Die HKG unterstützt das Ziel, Gesundheitsschutz im Klimawandel als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen. Gleichzeitig mahnt sie eine Verstetigung der Förderprogramme an, um Kliniken beim Umbau klimafester Infrastrukturen zu entlasten – im Schulterschluss mit den verantwortlichen Partnern auf Landes- und Bundesebene.